Fünf Gewerbestandorte als möglicher Ersatz

Regionalversammlung eröffnet Beteiligungsverfahren – Fünf Standorte als möglicher Ersatz für Pleidelsheim/Murr

04.12.2013

Fünf Standorte kommen aus Sicht des Verbands Region Stuttgart in die engere Wahl als Ersatz für den Gewerbeschwerpunkt Pleidelsheim/Murr. Das hat die Regionalversammlung heute mit den Stimmen von CDU, SPD, Freien Wählern, FDP und Republikanern beschlossen. Dagegen sprachen sich Grüne und Linke aus. Mit folgenden fünf Gewerbestandorten eröffnet die Region die Beteiligung und setzt damit das Änderungsverfahren für den Regionalplan fort: Großbottwar (Holzweiler Hof, ca. 15 Hektar), Ingersheim (angrenzend an das Gewerbegebiet „Gröninger Weg“, ca. 17 Hektar), Schwieberdingen (zwischen Schnellbahntrasse und dem Gewerbegebiet Schwieberdingen, ca. 26 Hektar), Korntal-Münchingen (zwischen A81 und B10, 25 Hektar) und Bietigheim-Bissingen (westl. des Gewerbegebiets Tamm Nord, südl. der Ludwigsburger Straße, ca. 25 Hektar).

Planungsdirektor Thomas Kiwitt betonte: Die vorgeschlagenen Standorte sind nicht konfliktfrei. „Eine Realisierung würde zu ökologischen Eingriffen führen, zusätzlichen Verkehr auslösen und gute landwirtschaftliche Böden in Anspruch nehmen. Gleichwohl stammten Wohlstand und Prosperität der Region zu einem erheblichen Teil von produzierendem Gewerbe, „sprich von Fabriken, die auch Platz brauchen.“

Behörden, Verbände, Städte und Gemeinden sowie Bürgerinnen und Bürger können sich Anfang nächsten Jahres zu den Planungen verbindlich äußern. Kiwitt erhofft sich von dieser Beteiligung auch handfeste Aussagen, ob die Kommunen die Umsetzung dieser Standorte mittragen werden. Nach der ergebnisoffenen Prüfung der Stellungnahmen wird die Entscheidung vermutlich Ende 2014 fallen, welcher Standort in den Regionalplan aufgenommen wird. Mit rund 108 Hektar übersteigt derzeit die Gesamtfläche der fünf Standorte die Größe des regionalen Gewerbeschwerpunkts Pleidelsheim/Murr. Damit würden Spielräume für die konkrete Ausgestaltung eröffnet, so Thomas Kiwitt. Alles in allem solle der Flächenumfang der Standorte, die in den Regionalplan aufgenommen werden, etwa 75 Hektar betragen und damit ungefähr der Größe des entfallenden Gewerbeschwerpunkts entsprechen.

In einem Suchlauf hatte der Verband Region Stuttgart zunächst 15 mögliche Standorte im Blick. Davon konnten sechs nicht weiterverfolgt werden, weil die Städte und Gemeinden eine planerische Ausweisung auf kommunaler Ebene ablehnten. Gegen vier Standorte sprachen topografische Gründe oder eine mögliche Zerschneidung der Natur. Die Suche, die seit Juli 2012 läuft, war notwendig geworden, nachdem die Gemeinde Pleidelsheim/Murr es abgelehnt hatte, den regionalen Gewerbeschwerpunkt planerisch umzusetzen und dies durch artenschutzrechtliche Vorgaben unmöglich wurde. Dieser Bereich soll im Regionalplan künftig als regionaler Grünzug ausgewiesen werden, in dem grundsätzlich nicht gebaut werden darf.

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