Region Stuttgart ist Siegerin im Landeswettbewerb RegioWIN um EFRE-Mittel
Regionales Entwicklungskonzept sowie zwei Leuchtturmprojekte zur nachhaltigen Mobilität prämiert – bis zu 8,8 Millionen Euro Fördermittel möglich
Im Landeswettbewerb RegioWIN um europäische Fördermittel hat die Region Stuttgart die zweite Hürde gemeistert und gehört damit zu den Siegerregionen. Eine unabhängige Jury hat das unter Federführung der regionalen Wirtschaftsförderung erarbeitete regionale Entwicklungskonzept SUEVIA prämiert und daraus die beiden Leuchtturmprojekte des Verbands Region Stuttgart "Mobilitätsplattform" und "Mobilitätspunkte" als förderungswürdig ausgewählt. Mit diesen kann die Region jetzt bis zu 8,8 Millionen Euro Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für Regionalentwicklung (EFRE) sowie des Landes beantragen. Kommunalpolitiker aus der ganzen Region freuten sich über den Erfolg.
So sagte der Landrat des Landkreises Böblingen, Roland Bernhard: "Als der Automobilstandort schlechthin mit dem größten Produktionswerk der Daimler AG, der Porsche Engineering Group GmbH sowie vielen Zulieferern spielt das Thema Mobilität im Landkreis Böblingen die herausragende Rolle. Die Einbindung des Automobils in neue, vielleicht sogar revolutionäre Verkehrskonzepte ist ein entscheidendes Thema für die Zukunft unseres Standorts. Die nunmehr durch EFRE-Mittel geförderten Mobilitätsprojekte der Region Stuttgart werden die Bewältigung der großen, vor uns liegenden Aufgaben unterstützen."
"Seit der Integration in den VVS-Tarif ist der Landkreis Göppingen noch stärker mit den regionalen Verkehrsstrukturen zusammengewachsen. Deshalb profitieren wir in hohem Maße von Fördermitteln für die nachhaltige Mobilität in der Region Stuttgart", kommentierte der Göppinger Edgar Wolff.
Sein Ludwigsburger Amtskollege Dr. Rainer Haas betonte: "Die beiden prämierten Projekte setzen zur Verbesserung der Verkehrssituation in der Region Stuttgart genau an der richtigen Stelle an. Von einer gemeinsamen, abgestimmten Verkehrssteuerung und deren Umsetzung kann der Landkreis Ludwigsburg in erheblichem Umfang profitieren."
Auch Landrat Johannes Fuchs, Rems-Murr-Kreis, hob die Chancen für die Mobilität in der Region hervor: "Seit vielen Jahren engagiert sich der Landkreis für eine bessere Straßen-, Schienen- und Busanbindung der eher ländlich strukturierten Teilräume. Mit den EU-Mitteln, die die Region jetzt beantragt, soll die Stadt-Umland-Anbindung weiter optimiert werden."
Matthias Berg, der Stellvertreter des Esslinger Landrats sagte: "Der Landkreis Esslingen ist mit dem Landesflughafen, der A 8, dem Neckarhafen Plochingen, dem gut ausgebauten Bahnnah- und Fernverkehr sowie einem engmaschigen Busnetz die Verkehrsdrehscheibe des Landes. Daher freuen wir uns, dass die RegioWin-Mittel die Chance eröffnen, mit nachhaltigen und zukunftsorientierten Mobilitätskonzepten unseren Wirtschaftsstandort zu stärken."
"Wir freuen uns sehr, dass die Region Stuttgart zu den Siegern bei RegioWIN gehört und gratulieren dazu. Mit unserem Fellbacher Bahnhofsprojekt unterstützen wir die Gesamtbewerbung mit ganzer Kraft und sind zuversichtlich, dass sie zum Erfolg führen wird", so Oberbürgermeister Christoph Palm aus Fellbach.
Oberbürgermeister Matthias Klopfer, Schorndorf: "Wir freuen uns auf den Erfahrungsaustausch mit anderen Städten in der Region und die gemeinsame Entwicklung von attraktiven Mobilitätsangeboten. Zeitlich passt dieses Projekt ideal zur Planung und Umsetzung unserer Neugestaltung des Bahnhofsumfelds. Und zu unserem Mobilitätskonzept für die einzigartige Remstalgartenschau 2019, bei der sich erstmals 16 Kommunen, drei Landkreise und zwei Regionen präsentieren".
Dr. Jürgen Zieger, Oberbürgermeister der Stadt Esslingen sagte: "Wenn es zur Vernetzung der Mobilitätspunkte innerhalb der Region Stuttgart kommt, ist dies ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltig. Dieses wichtige Thema ist für die gesamte Region wie für die Stadt Esslingen von zentraler Bedeutung. Deshalb werden wir das Projekt Regio WIN gerne aktiv unterstützen.“
Der Eislinger Oberbürgermeister Klaus Heininger kommentierte: "Wir freuen uns mit der Region Stuttgart über die Beteiligung am RegioWin-Wettbewerb und hoffen, mit unserem Projekt 'Regionaler Mobilitätspunkt Bahnhof - Stadtmitte in Eislingen' einen zukunftsorientierten und nachhaltigen Beitrag zu leisten."
"Ich freue mich sehr über die Prämierung der Region Stuttgart, da wir dadurch die nachhaltige Mobilität in der Region weiter forcieren und vernetzen können", sagte Oberbürgermeister Werner Spec aus Ludwigsburg.
Erfolgreiche Projekte zur Mobilität
Das Projekt Mobilitätsplattform führt von verschiedenen Stellen erhobene Verkehrsdaten in einer gemeinsamen Datenbank zusammen, die als Grundlage für regionales Verkehrsmanagement dient. Ziel des Projekts Mobilitätspunkte ist es, Umsteigepunkte in der Region zu standardisieren und sie miteinander zu vernetzen, damit Pendler und weitere Nutzer verschiedene individuelle und öffentliche Verkehrsmittel einfacher kombinieren können.
Thomas S. Bopp, Vorsitzender des Verbands Region Stuttgart, hat vom baden-württembergischen Finanz- und Wirtschaftsminister sowie stellvertretenden Ministerpräsidenten Dr. Nils Schmid die Prämierungsurkunde für das Prädikat WINregion erhalten. Dieses Prädikat ist Voraussetzung dafür, dass sich die beiden prämierten Projekte um EFRE-Fördergelder bewerben können. "Es ist ein großer Erfolg, dass wir für diese beiden Großprojekte jetzt den Förderantrag formulieren können. Damit können wir flächendeckend Strukturverbesserungen bei einem für unsere Region ganz zentralen Thema erreichen", erklärte Bopp. "Erneut hat sich die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit innerhalb der Region Stuttgart ausgezeichnet. Schlüssel des Erfolgs war, dass Kommunen, Kreise, Unternehmen, Organisationen sowie Verband Region Stuttgart und Wirtschaftsförderung Region Stuttgart an einem Strang gezogen haben", so Bopp weiter.
Erstmals EFRE-Fördermittel in größerer Höhe
Über den RegioWIN-Wettbewerb kann die Region Stuttgart erstmals in größerem Umfang EFRE-Fördermittel erhalten. "Mit dieser Unterstützung können wir Lösungen für unsere Verkehrsprobleme entwickeln, die zudem weit über unsere Region und das Land hinaus einsetzbar sind. Solche Produkte und Dienstleistungen sind für Ballungsräume in der ganzen Welt attraktiv", sagte Dr. Walter Rogg, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS). So könnten die beiden Mobilitätsprojekte eigene Strukturen verbessern und gleichzeitig dazu beitragen, die Exportstärke und Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Region Stuttgart weiter zu erhöhen.
Die zwei von der Jury ausgewählten Mobilitätsprojekte sind Beiträge des Verbands Region Stuttgart zum regionalen Entwicklungskonzept SUEVIA. "Die beiden Projekte Mobilitätspunkte und Mobilitätsplattform ergänzen sich optimal", sagte Regionaldirektorin Dr. Nicola Schelling. "Nur wenn wir die verteilt vorliegenden Daten bündeln, sind wir in der Lage, Verkehr regional und in kooperativer Abstimmung zu steuern sowie die Vielzahl der Verkehrsanbieter zu vernetzen. Bürgerinnen und Bürger können dann beispielsweise das Umsteigen von der S-Bahn auf Busse, Elektroautos oder Pedelecs einfacher organisieren. Davon profitieren Kommunen und Pendler. Ein offenes System soll gewährleisten, dass wir eine möglichst große Anzahl von Anbietern und Systemen integrieren können."
Das Projekt Mobilitätspunkte mit einem geplanten Gesamtvolumen von rund 5 Millionen Euro sieht den Ausbau von Bahnhöfen zu multimodalen Umsteigepunkten vor. Zunächst sind die Bahnhöfe in Fellbach, Esslingen, Ludwigsburg, Schorndorf und Eislingen beteiligt. Während der Laufzeit sollen Erfahrungen gesammelt werden, die anschließend eine Ausdehnung auf die gesamte Region Stuttgart ermöglichen.
Am Projekt Mobilitätsplattform für eine regionsweite Datenbank sind die Integrierte Verkehrsleitzentrale der Landeshauptstadt, die Straßenverkehrszentrale Baden-Württemberg, der VVS sowie Landkreise und Kommunen der Region beteiligt. Die Plattform dient dazu, Informationen für ÖPNV-Nutzer in Echtzeit wie auch Planungsdaten für Verkehrsträger bereitzustellen. Das Projektvolumen beträgt 9,4 Millionen Euro.
Insgesamt wurden über das regionale Entwicklungskonzept SUEVIA für die EFRE-Förderung zehn Projektvorschläge zu unterschiedlichen für die Region relevanten Entwicklungsthemen eingereicht. Für Wettbewerbsbeiträge, die hier nicht zum Zuge kamen, sucht die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS) jetzt nach alternativen Finanzierungswegen in anderen Programmen sowie nach Möglichkeiten, Inhalte in regionale Projekte zu integrieren.
Regionaler Strategieprozess als Basis
Das prämierte regionale Entwicklungskonzept leitet sich aus dem regionalen Strategiekonzept ab, mit dessen Hilfe zuvor die erste Hürde des zweistufigen Wettbewerbs gemeistert wurde. Dieses regionale Strategiekonzept entstand im Jahr 2013 durch einen partizipativen Prozess mit über 250 Vertretern aus Kreisen und Kommunen, Firmen, wissenschaftlichen Einrichtungen und Organisationen aus der ganzen Region Stuttgart. Beim Strategieprozess wie auch beim RegioWIN-Wettbewerb hatte die regionale Wirtschaftsförderung die operative Arbeit koordiniert und die erfolgreichen Anträge eingereicht.
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